Poker: Richtiges Setzen

Poker: Richtiges Setzen

So setzt du beim Poker mit Erfolg!

Das richtige Setzen beim Poker ist ebenso wichtig wie die korrekte Einschätzung deiner Poker Starthände und das Wissen der Wertigkeit aller Poker Hände.
 

Die vier Spielphasen

Nachdem alle Spielerinnen bzw. Spieler ihre beiden Starthände bekommen haben, erfolgt der Pre-Flop. Sind die ersten drei Gemeinschaftskarten am Tisch, erfolgt der Flop. Nach der vierten Gemeinschaftskarte spielst du den Turn, nach der fünften den River. In jeder Spielphase kommen unterschiedliche Taktiken zu tragen.

Die fünf Aktionen

Du kannst, je nach Spielverlauf, fünf Aktionen in einer Setzrunde bringen.

  1. Bei einem Check gehst du die Setzrunde ohne Raise mit. Es darf noch kein Raise erfolgt sein.
  2. Bei einem Bet gibst du als erste Person der Setzrunde einen Einsatz ab.
  3. Bei einem Raise erhöhst du eine Bet.
  4. Bei einem Re-Raise erhöhst du einen zuvor getätigten Raise nochmal.
  5. Bei einem Fold gibst du dies aktuelle Spielrunde aus.

Einschätzung der Einsätze

Der Pot, also der Topf an Geld, den du in einer Spielrunde gewinnen kannst, ist von den Einsätzen abhängig. Um zu beurteilen, welchen Einsatz du erbringen willst, musst du also zuerst natürlich die Wertigkeit deiner Karten und jener deiner Mitspielerinnen und Mitspieler einschätzen. Danach musst du aber sofort auch die Größe des Pots einschätzen.

Wann du wie viel setzen solltest, ist also auch vom potenziellen Gewinn abhängig. Eine Fehleinschätzung kann viel Geld kosten. Schätzt du den Pot zu hoch ein, könntest du zum Beispiel zu hohe Einsatzverluste für wenig potenziellen Profit einfahren. Schätzt du den Pot zu klein ein, bist du womöglich zu vorsichtig und lässt dir einen großen Gewinn entgehen.

So bestimmst du den richtigen Einsatz.

Die Höhe deines Einsatzes bestimmst du immer relativ, gemessen am Betrag, der sich gerade im Pot befindet. Man unterscheidet man im Poker zwischen kleinen Einsätzen, mittleren Einsätzen und großen Einsätzen.

  • Kleiner Einsatz: Der Einsatz beträgt maximal 50 Prozent des aktuellen Pots.
  • Mittlerer Einsatz: Der Einsatz beträgt zwischen 50 Prozent und 75 Prozent des aktuellen Pots.
  • Großer Einsatz: Der Einsatz beträgt mehr als 75 Prozent des aktuellen Pots.
Eine durchschnittliche Bet vor dem Flop ist rund 3-mal so hoch wie der Big Blind. Dieser größere Einsatz wird einerseits einige Mitspielerinnen und Mitspieler verjagen, andererseits die Stärke des Blattes verbleibender Mitspielerinnen und Mitspieler kalkulierbarer machen. Natürlich ist jeder Einsatz mit der Stärke des eigenen Blattes bzw. der allgemeinen Spieltaktik abzuwägen!

Der Flop ist zu deinen Gunsten ausgefallen? Top! Du solltest weiter versuchen, den Pot in die Höhe zu treiben und möglichst viele Mitspielerinnen und Mitspieler aus der Partie zu verjagen.

Dein Flop ist nicht aufgegangen? Dann ist die Continuation Bet vielleicht das Richtige für dich. Diese Fortsetzungswette ist eine bewährte Taktik, wenn sich das gute Blatt im Flop nicht bewährt hat. Du setzt bei der Continuation Bet einfach in gleicher Manier weiter wie vor dem Flop. Die Konkurrenz wird oft davon ausgehen, dass du weiterhin ein starkes Blatt hast. Mit etwas Glück geht dein Bluff auf. Kleine Einsätze sind in der weiteren Spielphase jedoch kontraproduktiv, da sie oft gecalled werden. Bevor du so spielst, solltest du lieber folden.

Beachte die Wahrscheinlichkeiten.

Spätestens sobald die ersten Gemeinschaftskarten am Tisch liegen, musst du die überlegen, ob es sich lohnen könnte, weiterzuspielen. Neben der Frage des potenziellen Gewinns, musst du die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass deine Hand aufgeht. Das ist weniger kompliziert als du vielleicht denkst! Wir haben die wichtigsten Grundlagen bei den Poker Wahrscheinlichkeiten für dich zusammengefasst.

Hast du ein Pokerface?

So wie du dir Gedanken darüber machst, wie deine Mitspielerinnen und Mitspieler spielen, so machen sie sich auch dieselben Gedanken über dich. Während du dir im Online Poker keine Gedanken über Gestik und Mimik machen musst, gibt es aber sehr wohl bessere und schlechtere Pokerfaces, abhängig davon, wie berechenbar dein Spiel ist.

Ein klassisches Beispiel für ein berechenbares Spiel geben oft Anfängerinnen und Anfänger: Bei einer guten Blatt raisen sie in lichte Höhen, bei nicht so guten folden sie sofort. Das wird relativ schnell durchschaubar.

Wie kannst du deine Gegner aber im Dunklen über dich tappen lassen? Dafür gibt es zwei beliebte Methoden:

  1. Willkürliche Wetteinsätze: Du setzt in jeder Partie anders, ganz unabhängig jeglicher Spielsituationen. Die Mitspielerinnen und Mitspieler können bei dir keine Taktik erkennen.
  2. Gleiche Wetteinsätze: Ob gute Karten, ob schlechte Karten, deine Einsätze sind immer gleich hoch.

Du musst wissen, was du willst.

Auf jede Aktion folgt bekanntlich eine Reaktion. Und du solltest ganz genau wissen, welche Reaktion du bei deinen Mitspielerinnen und Mitspielern hervorrufen willst!

  • Du möchtest, dass die Konkurrenz foldet? Einen Fold möchtest du mit geringen Einsätzen erwirken. Du solltest möglichst wenig riskieren, deine Karten sind nämlich wohl nicht außergewöhnlich gut. Aber: Die meisten Spielerinnen und Spieler geben bei kleinen Einsätzen genauso oft auf wie bei großen!
  • Du möchtest, dass die Konkurrenz mitgeht? Du tätigst einen Einsatz, der einen Call hervorrufen soll. Du versuchst mit dieser Value Bet den Pot in die Höhe zu treiben, indem du Spielerinnen und Spieler mit schwächeren Karten zu einem Einsatz "nötigst".
  • Je nach deinem Spielverhalten und jenem der Konkurrenz, ist es manchmal aber auch besser, einen aggressiven Raise zu tätigen. Dafür musst du deine Karten allerdings gut einschätzen und aus dem Spielverhalten der Konkurrenz davon ausgehen, dass sie auch bei höheren Einsätzen mitgeht.