Bildpräsenz von Sportlerinnen und Sportlern in ausgewählten, reichweitenstarken Medien
Medienanalyse zu Sichtbarkeit & Präsenz
- Medienanalyse im Zeitraum von 15. Oktober 2023 bis 15. September 2024
- Extra: Fokus auf Olympische Spiele
- Untersuchte Medien: Kronen Zeitung, Kurier, Kleine Zeitung, derStandard, ORF1, ServusTV
- Erstellt von MediaAffairs im Auftrag von win2day
- 86 % der Bildpräsenz im Untersuchungszeitraum beschäftigten sich mit männlichen Sportlern, ihren Erfolgen und Karrieren.
- Nur 14 % Bildpräsenzanteil bleibt für Sportlerinnen über.
Untersucht wurden knapp 12.000 Bilder in Printmedien, wobei neben der Anzahl auch die Bildgröße (Bildvolumen in cm²) ausschlaggebend war.
- Im Rahmen der Berichterstattung zu den Olympischen Sommerspielen 2024 erhielten männliche Sportler einen Bildpräsenzanteil von 57 %.
- Auf Sportler:innen entfielen 43 % der Sportberichterstattung.
Bei diesem Großereignis findet plötzlich eine Breite an Sportarten Raum, die außerhalb der Olympischen Spiele neben besonders populären Sportarten wie Fußball oder Formelsport kaum Präsenz finden. In diesen Sportarten finden Sportlerinnen einen verhältnismäßig sehr hohen Anteil an Sichtbarkeit wieder.
- Profisportlerinnen und Profisportler mit Behinderung sind in Massenmedien fast unsichtbar.
- Nur rund 1 % der Bilder in der Sportberichterstattung beschäftigen sich mit Geschichten, Erfolgen und Karrieren von Behindertensportler:innen.
- Von den unter 150 Bildern entfielen ein Großteil auf die Paralympischen Spiele.
- Abseits der Paralympischen Spiele liegt der Anteil bei nur rund 0,5 % der medialen Bühne.
Die fehlende Sichtbarkeit wirkt sich massiv auf Bekanntheitsgrad, Sponsoring oder finanzielle Situation der Sportler:innen aus, aber auch auf die Sichtbarkeit der Leistungen von Sportler:innen mit Behinderungen – und damit auf die Bewusstseinsbild und das gesellschaftliche Bild über Menschen mit Behinderung.
- Analysiert wurden rund 1.550 Stunden Sportübertragung im TV auf ORF1 und ServusTV – mit massiven Unterschieden.
- Im ORF entfallen 25 % der Sport-Liveübertragungszeit auf den Frauensport (31 % inkl. Olympische Spiele).
- Auf ServusTV entfallen nur 1 % auf Frauensport.
Insgesamt liegt die Präsenz von Frauensport im TV wie in den Printmedien bei nur 14 %. Das liegt auch daran, dass die sehr langen TV-Übertragungen auf Männersportdomänen entfallen, wie z. B. Formel 1 oder MotoGP. Es gibt nur wenige Sportarten mit hoher medialer Sichtbarkeit für Frauensport. Dazu zählen Ski Alpin, Biathlon und Skispringen.