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Die Frauen Fußball-Europameisterschaft 2022

Von 6. Juli bis 31. Juli 2022 wird die dreizehnte Auflage der Fußball-Europameisterschaft der Frauen im Mutterland des Fußballs über die Bühne gehen. In stimmungsvollen englischen Stadien trifft sich also diesen Sommer die Creme de la Creme des Frauenfußballs. Und erfreulicherweise sind auch die Österreicherinnen von Teamchefin Irene Fuhrmann mit von der Partie.

Frauenfußball im Aufwind

Der Stellenwert des Frauenfußballs hat sich in den letzten Jahren international, aber auch in Österreich massiv verändert. Als die USA die Herren-Weltmeisterschaft im Jahr 1994 austrugen, war der Frauenfußball praktisch nur dort salonfähig. Heute ist das völlig anders und kickende Frauen sind in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Die legendären Vorreiterinnen des Sports kamen entsprechend aus Amerika. Die US-Amerikanerin Mia Hamm war die erste Weltfußballerin, gefolgt von der „europäischen Ausnahme“, der Deutschen Birgit Prinz, die diesen Titel dreimal gewann. Dann begann jedoch die große Zeit der Brasilianierin Marta, die gleich sechsmal zur Weltfußballerin gekürt wurde, erstmalig 2006, letztmalig 2018. 

Die Vorherrschaft unter den großartigen Einzelspielerinnen hat aber weiterhin die USA, etwa mit Abby Wambach, Carli Lloyd, Hope Solo, Alex Morgan oder Megan Rapinoe, die zu einem„Role Model“ für fußballbegeisterte Mädchen, aber auch der LGBTQ-Bewegung wurde.

An der Fußball-Europameisterschaft der Frauen wird freilich keine Spielerin der Nummer 1 der Weltrangliste teilnehmen. Aber auch Europa brachte in den letzten Jahren starke Spielerinnen hervor. So wurde etwa die Spanierin Alexia Putellas zuletzt Weltfußballerin und ihre Vorgängerin war mit Lucy Bronze eine Britin.

Apropos Alexia Putellas: Erst im Mai diesen Jahres wurde im Camp Nou zu Barcelona der Zuschauerrekord für ein Frauenfußballspiel geknackt. Als beim Clásico der Frauen der FC Barcelona rund um Starspielerin Putellas, auf Real Madrid traf, saßen 91.553 Fans im Stadion. Damit wurde der bisherige Rekord aus den USA – damals beim WM-Finale zwischen den US-Kickerinnen und China in Pasadena – um mehr als 1.000 Fans übertroffen.

Frauenfußball in Österreich

Auch hierzulande erlebte Frauenfußball einen ordentlichen Aufschwung. Die besten Spielerinnen der Nationalmannschaft spielen mittlerweile im Ausland, etwa bei Topklubs wie Bayern München, Eintracht Frankfurt oder auch dem Arsenal Women FC.

Die berühmteste österreichische Fußballerin ist bis heute Nina Burger, die mittlerweile ihre Karriere beendete und mit 53 Toren nach wie vor heimische Rekordtorschützin ist. Von Burger abgesehen kann man allerdings aktuell eine „Goldene Generation“ an Fußballerinnen in der Elf von Teamchefin Irene Fuhrmann bewundern.

So ist beispielsweise Rekordspielerin Sarah Puntigam (118 Länderspiele), die derzeit in Frankreich bei Montpellier unter Vertrag steht, immer noch aktiv. Genauso wie die langjährige Bayern-Spielerin Carina Wenninger, die nur drei Länderspiele weniger auf ihrem Konto hat, als Puntigam. Aber auch andere Leistungsträgerinnen haben in Österreich bereits Ikonenstatus, so zum Beispiel Torfrau Manuela Zinsberger (Arsenal Women FC), Nicole Billa (TSG 1899 Hoffenheim), Laura Feiersinger (Eintracht Frankfurt) oder Kapitänin Viktoria Schnaderbeck (Tottenham Hotspur).

Österreich bei der Damen-Europameisterschaft

2022 wird Österreich erst zum zweiten Mal an der Frauen-EM teilnehmen. Bei der EM 2017 trat die Mannschaft, damals gecoacht von Dominik Thalhammer, erstmalig an und avancierte prompt zur großen Überraschung des Turniers.

Die Österreicherinnen wurden zunächst in einer harten Gruppe mit Frankreich, der Schweiz und Island überraschend Gruppensieger, schalteten im Viertelfinale sogar die hochfavorisierten Spanierinnen nach Elfmeterschießen aus. Erst im Halbfinale war gegen Dänemark – wieder nach Elfmeterschießen – Endstation. In fünf EM-Partien kassierte die ÖFB-Auswahl nur einen einzigen Gegentreffer.

Der Stamm des Teams ist auch heute noch derselbe. Einzig Starstürmerin Nina Burger hat mittlerweile ihre Schuhe an den Nagel gehängt und arbeitet nun für den First Vienna FC. An der Eingespieltheit des Teams wird es also auch heuer nicht mangeln. Der Einzug in die K.O.-Phase wäre – wie schon im Jahr 2017 – eine riesige Sensation.

In der Qualifikation wurde Österreich Gruppenzweiter hinter Frankreich. Damit ließ man Serbien, Nordmazedonien und Kasachstan hinter sich. Da die ÖFB-Elf aber einer der drei stärksten Gruppenzweiten war, konnte man sich für England 2022 qualifizieren, ohne ins Playoff zu müssen.

In der Vorrunde trifft die Fuhrmann-Elf auf die starken Norwegerinnen, den Gastgeber aus England, sowie den größten Außenseiter des Turniers, Nordirland.

Wer sind die Favoritinnen auf den Titel?

Der Weg zum Titel wird wohl über England führen. Der Turnier-Gastgeber wurde noch nie Frauen-Europameister und möchte seinen Heimvorteil und die Fans im Rücken nutzen, um erstmalig den großen Wurf zu landen. Klassespielerinnen wie die einstige Weltfußballerin Lucy Bronze, Jill Scott oder Torjägerin Ellen White sollen die Chance auf den ersten Titel wahren.

Gegenüber England werden nur die spanischen Frauen leicht favorisiert. Diese werden selbstverständlich von der genialen Mittelfeldspielerin Alexia Putellas angeführt, aber auch auf Barcelona-Stürmerin Jennifer Hermoso gilt es ein Auge zu werfen. Die Spanierinnen standen noch nie in einem EM-Finale und möchten nun die Gunst der Stunde und vor allem die hochkarätig besetzte Mannschaft ausnützen, um das im Juli zu ändern. 

Hinter Spanien und England lauern aber noch einige weitere Teams, denen der Turniersieg durchaus zugetraut wird. So etwa Frankreich, das es zwar noch nie unter die besten 4 einer Damen-Europameisterschaft schaffte, dieses Jahr aber eine physisch starke und kampfkräftige Truppe stellt. Besonders auffällig sind die Lyon-Spielerinnen Wendie Renard und Angreiferin Eugénie Le Sommer, die bisher schon 85 Länderspieltore erzielen konnte.

Auch der Titelverteidiger aus den Niederlanden darf nicht unterschätzt werden. Oranje kommt mit der brandgefährlichen Torjägerin Vivianne Miedema und Rekordnationalspielerin Sherida Spitse nach England. Zudem gilt die charismatische Torfrau Sari van Veenendaal als Garant für niederländischen Erfolg.

Und auch zwei schlummernde Riesen warten in der zweiten Reihe um den Turniersieg. Geht es an ein Großereignis, so darf man natürlich niemals auf Deutschland vergessen. Die DFB-Elf gewann bisher acht von zwölf EM-Endrunden und befindet sich vor dem diesjährigen Turnier im Umbruch, stellt also eine verhältnismäßig junge Mannschaft. Speziell in der Breite verfügen die Deutschen aber auch dieses Jahr über starke Spielerinnen und zählen daher zum erweiterten Favoritenkreis.

Ähnliches gilt für die Nationalmannschaft Schwedens. Nur, dass der allererste Europameister von 1984 noch vor dem Umbruch steht und eher eine sehr routinierte Mannschaft aufbieten wird. Kapitänin Caroline Seger ist bereits 37 Jahre alt, Torfrau Hedvig Lindahl hat bereits 39 Jahre auf dem Buckel. Dies kann natürlich auch von Vorteil sein, aber in einer Zeit, in der der Frauenfußball allgemein intensiver und physischer wird, auch ins Gegenteil umschlagen.

Modus und Facts

Der Turniermodus ist bei der Frauen-Europameisterschaft weiterhin einfach gehalten. Die Vorrunde besteht aus vier Gruppen zu je vier Mannschaften. Die zwei besten Teams jeder Gruppe steigen ins Viertelfinale auf. Danach wird eine klassische K.O.-Phase bis zum Finale ausgespielt. Das Finale findet am 31. Juli im Londoner Wembley-Stadion statt.

Facts

  • Weil die UEFA Russland aus allen Bewerben ausschloss, rückte die Nationalmannschaft Portugals nach.
  • Selbstverständlich sind auch alle Unparteiischen des Turniers Frauen.
  • Erstmalig wird bei einer Frauen-Europameisterschaft der Video Assistant Referee (VAR) zum Einsatz kommen.
  • Anders als bei den Schiedsrichterinnen, sind unter den 15 VARs 14 Männer und nur eine Frau – die Französin Maika Vanderstichel.

Gruppen der Frauen-EM

Gruppe A

  • England
  • Österreich
  • Norwegen
  • Nordirland

Österreich trifft in seiner Gruppe nicht nur auf Gastgeber England, sondern wird am 6. Juli auch das Eröffnungsspiel des Turniers gegen die „Three Lionesses“ im altehrwürdigen Old Trafford zu Manchester bestreiten. 

In dieser Gruppe ist klar, dass England klarer Favorit und Nordirland klarer Außenseiter ist. Dazwischen liegen Österreich und Norwegen, wobei die norwegische Nationalelf durchaus für Überraschungen gut sein kann. Das Team verfügt über zwei Barcelona-Legionärinnen, sowie zahlreiche Spielerinnen, die ihr Geld in England oder bei Top-Klubs in Frankreich verdienen.

Gesamteinsatz:
Gesamtquote:
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Möglicher Gewinn: